B I T e x - bürgernah

BITex praktiziert
Bürgernähe!

Der BITex Arbeitskreis trifft sich jeweils am letzten Dienstag des Monats um 18 Uhr an unterschiedlichen Orten. Zu gleichem Termin und Ort stehen den Bürgern vorher die Stadträte der BITex zur Verfügung.
Möchten Sie uns treffen, dann fragen Sie uns bitte kurz vorher nach dem Ort.

Strategiepapier Attraktivitätsoffensive und Wirtschaftsförderung

Ausgangssituation:

Die Stadt Reichenbach nimmt geographisch und regionalpolitisch ihren Platz als große Kreisstadt zwischen den städtischen Schwergewichten Plauen und Zwickau ein. Sie hat ihre frühere Bedeutung als „Eingangstor“ zum Vogtland weitgehend verloren, zumal wichtige stadtprägende Potentiale der Wirtschaft, eine hohe Anzahl von Ämtern und Behörden und ihre Bedeutung als Hochschulstandort in den Jahren nach der Wende hier nicht mehr gehalten werden konnten. Diese Entwicklung wurde begünstigt durch demographische Faktoren und die bis 2017 praktizierte sächsische Leuchtturmpolitik.

Reichenbach muss für seine Einwohner und für die potentiellen Neu-Reichenbacher deshalb attraktiv gestaltet werden und nicht nur Wohn-, sondern vielmehr auch Wirtschaftsstandort bleiben. Deshalb sieht die BITex hier auch zwei Schwerpunkte der Kommunalpolitik. Im Bereich Wirtschaftsförderung setzen wir auf die Nutzung und Entwicklung vorhandener Infrastruktur und ziehen diese auch dem Neubau auf ehemals landwirtschaftlichen Nutzflächen vor. Schwerpunkte bilden der Bereich Friedensstraße, das Bahnhofsgelände, zusammen mit den Flächen der ehemaligen Vogtlandstoffe (Klinkhardtstraße) und das alte Bahnbetriebswerk, welche als bereits vorhandene Gewerbeflächen, teilweise aber auch als Industriebrachen zur Verfügung stehen. Gerade im Bereich des Bahnhofs und der ehemaligen Vogtlandstoffe (Klinkhardtstraße) sehen wir die Chance Reichenbach zu einem Zentrum der Kälte- und Klimatechnik zu entwickeln. Entsprechenden Unternehmen sollten hier geeignete Gewerbeflächen zur Verfügung gestellt werden. Als Kältecampus, auf welchem Theorie und Praxis beheimatet sind, könnte dieser Bereich entwickelt werden. Natürlich verlangen moderne Unternehmen auch moderne Gewerbestandorte. Hier stünde das Areal des ehemaligen Bahnbetriebswerkes zur Verfügung. Das bereits erschlossene Gewerbegebiet Obermylau könnte mit dem ca. 11 ha großen Areal verbunden werden. Mit der Vollendung der Verbindung A 4 – A 72 (S 289) würde dieses Gewerbegebiet nicht nur über einen Bahnanschluss an der Sachsen-Franken-Magistrale verfügen, es wäre auch an die beiden Autobahnen A 4 und A 72 bestens angebunden. In Reichenbach könnte so beispielsweise ein Drehkreuz im Rahmen des 2017 herausgegebenen „Masterplan Schienenverkehr“ entstehen. Gleichzeitig würde eine der größten Industriebrachen Reichenbachs verschwinden.

Das um 1900 entwickelte, damals noch außerstädtische Gewerbegebiet der Friedensstraße verfällt zunehmend und die Reste des einstigen Wirtschaftsstandortes bieten dem Vorbeireisenden im Zug ein Trauerspiel der Industriekultur. Reichenbach verfügt in diesem Bereich über ein innerstädtisches Gewerbegebiet mit Bahnanschluss und Anbindung an eine Bundesstraße. Dieses Gebiet gilt es schnellstens zu entwickeln und noch vorhandene Brachen sind zu beseitigen. Die Entwicklung als innerstädtisches Gewerbegebiet und die Ansiedlung von Unternehmen in diesem Bereich muss gefördert werden. Allerdings begrenzt die vorhandene Wohnbebauung die Art und den Umfang geeigneter Unternehmen.

Auch der Einzelhandel muss in Reichenbach unterstützt werden. Die BITex sieht den Postplatz als zukünftiges Zentrum der Stadt. Gerade hier, wo sich eines der stadtbildprägenden Gebäude befindet, braucht es rasche Entscheidungen für eine zielgerichtete Entwicklung. Schwerpunkt dabei ist das Postgebäude. Die BITex achtet das Grundrecht auf Eigentum nach Art. 14 GG, sieht hier aber auch die Pflichten, welche sich aus diesem Recht ergeben. Die BITex fordert, den Eigentümer des Postgebäudes zu verpflichten, verbindliche Zusagen für den weiteren Fortgang der Sanierung des Objektes abzugeben. Dabei sind alle Möglichkeiten der Verwaltung und deren Erfolgsaussichten zu prüfen. Das Citymanagement ist bei dieser Frage noch stärker mit einzubeziehen. Um den Einzelhandel in der Innenstadt zu beleben, kommt Reichenbach an einem „Verkehrskonzept Innenstadt“ nicht vorbei. In einem solchen müssen die baulichen Besonderheiten der Stadt Reichenbach, die Interessen der noch vorhandenen Händler und das Einkaufsverhalten der Reichenbacher Bürger berücksichtigt werden. Gleichzeitig muss die Stadt neuen Gewerbetreibenden Möglichkeiten für deren Geschäftsbetrieb ermöglichen. Das Citymanagement erarbeitet derzeit eine digitale Karte, auf welcher leerstehende Immobilien und zukünftige Kaufinteressenten zusammenfinden. Damit sich hier aber auch Gewerbe ansiedelt, muss die Stadt die Rahmenbedingungen dafür schaffen. Hierzu zählen die Verkehrsregelung, beispielsweise um ein Chaos wie auf der Bahnhofstraße zu vermeiden, aber auch die Schaffung von Parkmöglichkeiten.

Auch als Wohnstadt muss Reichenbach attraktiv sein. Insoweit ist hier das sehr gute Angebot an Schulen und Kindertagesstätten stärker zu bewerben und zu erhalten. Das Krankenhaus in Reichenbach muss ebenfalls erhalten, die Anzahl der Allgemeinärzte gesichert und die Anzahl an Fachärzten erhöht werden. Weiter muss die Innenstadt belebt werden. Die Maßnahmen des Citymanagements verfolgen wir diesbezüglich mit großem Interesse.

Reichenbach ist Bildungsstadt, wenn auch nicht mehr Hochschulstadt. Grund-, Oberschulen und Gymnasium verfügen über eine hervorragende Ausstattung. Die Berufsschulen in Reichenbach genießen bundesweit einen hervorragenden Ruf.

„Wenn du ein guter Meister in der Kälte (Kälte und Klimatechnik) werden möchtest, dann kommst du an Reichenbach nicht vorbei“, hört man die Meisterschüler beispielsweise abends beim Bier sagen.

Diese Bildungseinrichtungen sind daher nicht nur zu erhalten, ihnen sollte die uneingeschränkte Unterstützung der Stadt gelten. Auch ist hierfür verstärkt zu werben. Reichenbach braucht diese jungen Menschen.

Um mehr Menschen für Reichenbach begeistern zum können, braucht es aber auch attraktive Wohnungen und Bauplätze für Eigenheime. In Reichenbach gibt es genügend schönen, bezahlbaren und gut ausgestatteten Wohnraum. Jedoch arbeiten die Menschen zumeist nicht in der Stadt und sind daher auf das Auto angewiesen. Insoweit muss in Reichenbach ein Verkehrs- und Parkkonzept geschaffen werden. Mit der Schaffung von Anwohnerparkplätzen könnten Baulücken beispielsweise sinnvoll genutzt werden. Grundsätzlich sieht hier die BITex aber nicht die Stadt, sondern vielmehr die Eigentümer der Grundstücke in der Verantwortung. Die Stadt sollte derlei Aktivitäten natürlich unterstützen.

Attraktiv ist unsere Stadt auch durch ihr kulturelles Angebot, welches es besser zu vermarkten und zu nutzen gilt. Hier seien beispielhaft die Burg Mylau, das Neuberinmuseum und die Göltzschtalbrücke genannt. Im kulturellen Bereich ist die länderübergreifende Vogtland-Philharmonie eines der Schwergewichte Reichenbachs . Die BITex bekennt sich daher zur Erhaltung und Weiterentwicklung des kulturellen Angebots und zur Förderung des Tourismus in der Stadt und um diese herum. Dabei sollte die Entwicklung des Areals um die Göltzschtalbrücke, ihre Aufnahme in die Liste der UNESCO als Weltkulturerbe und auch die Anbindung der Brücke an den Göltzschtalradweg jetzt dringend angegangen werden. Ein erster wichtiger Schritt ist mit dem Beschluss des Reichenbacher Stadtrates vom 06. Juli 2020, durch welchen die Bewerbung der Stadt beschlossen wurde, auch erst kürzlich erfolgt.

Als Schwerpunkte der Wirtschaftsförderung sind einzuordnen:

kurzfristig

  • Fördermöglichkeiten im Rahmen der Brachenberäumung und andere Fördermöglichkeiten nutzen um attraktive innerstädtische Gewerbeflächen anbieten zu können
  • Prüfen, ob Reichenbach als mögliches Güterverkehrszentrum in Betracht käme (Bereich des ehemaligen Bahnbetriebswerks)

langfristig

  • Auf innerstädtische Gewerbeflächen im Bereich zwischen Textilfachschule und Güterbahnhof die Ansiedlung von Gewerben fördern, welche im Bereich Kälte- und Klimatechnik agieren
  • Altes Bahnbetriebswerk als attraktive Gewerbefläche zur Verfügung stellen

Als Schwerpunkte der Attraktivitätsoffensive sind einzuordnen:

kurzfristig

  • Erhalt sämtlicher Bildungseinrichtungen in Reichenbach und seinen Ortsteilen. Hierbei auch Bewerbung der Ausbildungsmöglichkeiten in Reichenbach
  • Erhalt des Krankenhauses. Ansiedlung von Fachärzten fördern und Anzahl der Allgemeinmediziner konstant halten
  • Förderung kultureller Angebote in Reichenbach

langfristig

  • Entwicklungskonzept Innenstadt gemeinsam mit dem Citymanagement
  • Verkehrskonzept Innenstadt
  • Brachensanierung oder Umnutzung im Bereich der Innenstadt
  • Kältecampus im Bereich Klinkhardtstraße entwickeln
  • Touristische Entwicklung der Stadt vorantreiben, Schwerpunkt hier auf Göltzschtalbrücke

 


 

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